BORNEMANNS

KLEINE GESCHICHTE DES JUXBRIEFES

Wer war eigentlich der erste, der solche Juxbriefe in Umlauf

brachte? Nach meinen Informationen war es der persische

Großkönig Xerxes, der mittels solcher Spaßbriefe an seine

Soldaten die kriegerische Motivation aufrechterhalten wollte.

Die sogenannten Filser-Briefe des bayrischen Volksschrift-

stellers Ludwig Thoma um die Jahrhundertwende gehören

sicher auch in diese Kategorie, wenn auch die Antworten

ebenfalls aus seiner Feder kamen. In den fünfziger Jahren

war es Thilo Koch, der mit seinen Briefen aus Krähwinkel

für gelungene Briefspäße sorgte, wenn auch mit ernst-

haftem Anliegen.

Im Jahre 1979 schickte ich meine ersten „Briefmacken“

an Firmen und Behörden. Fast zeitgleich tat dies in der

Schweiz René Schweizer. Er hatte damals eine große

Medienpräsenz mit seinem Buch „Ein Schweizerkäse“.

In Holland war es der Journalist H.A.Schuringa, der 1981 

„De brieven van H.A.Schuringa“ (Van Gennep 1981)

herausbrachte.

Der englische Schriftsteller William Donaldsen landete

mit seinen beiden Bänden „The further letters of Henry Root“

(Weidenfels and Nicolsen LTD, 1980 s.u.) zwei „magnificent bestseller no.1.“

In Deutschland waren es Martin Schley (Deutsche Akte und Sehr geehrtes Wetteramt) und Werner Biedermann

(Mit freundlichen Grüßen und Hochachtungsvoll Biedermann), die zwischen 1981 und 1983 solche Briefbücher herausbrachten, wobei Martin Schley ein eher sozialkritisches  denn humoristisches Anliegen verfolgte.

Weitere Briefbücher möchte ich nun auflisten, soweit mir Titel und Autor bekannt sind.

Für weitere Ergänzungen bin ich dankbar (wibornemann@web.de)

Neu erschienen (Dez. 2013) ist das Buch von Hans-Hermann Stolze:

Sehr geehrtes Facebook (Ullstein Verlag) Ein Rentner versteht die Welt nicht mehr....



1.   Alfred Schreck: Der verrückt gewordene Grenzstein (Arbogast Verlag 1987)

2.   Volker Losch: Postlabernd (Bleicher Verlag 1996)

      Volker Losch: Weißer Riese entführt (Heyne Taschenbuch 2002)

3.   Claire el Salami: Briefe einer Bekloppten (Books on Demand 2001)

4.   Marwitz-Brodersen: Schiefe Briefe (Selbstverlag 1994)

5.   Kirsten Frederich : Es grüßt dich ganz lieb Christine (Schneekluth 1986)

6.   Jürgen Sprenzinger: Sehr geehrter Herr Maggi (Knaur TB 1996)

      Jürgen Sprenzinger: Lieber Meister Propper (Knaur TB 2006)

7.   Marc Rode: Hilfeschreie eines Familienvaters (Mad Mac Verlag 2006)

8.   Paul Rosa: Idiot Letters (Broadway Books 1995)

9.   Robin Cooper: The Timewaster Letters (M.O´mara books 2004)

10. Jed L.Nancy: Letters from a nut (Avon books 1997)

11. Don Novello: The Lazlo letters (workman publishing 1977)

      Don Novello: From Bush to Bush (Simon & Schuster 2003)

12. Luuk Koelman: Brandbrieven (Verlag unbekannt)

13. Hans Dieter Wilke: Schraubers seltsame Briefwechsel (Eigenverlag 2004)

14. William Donaldsen: The complete Henry Root Letters  (Akadine Pr. 2001)

  1. 15. Andreas Hauri/Monika Domelsen: Danis beste Briefe:  (Titio Verlag 2003)

Kleine Geschichte des Juxbriefes